Der Kunstförderverein Kreis Düren e.V. wurde 1986 mit dem Ziel, das kulturelle Angebot im Kreis Düren zu bereichern, gegründet.
Seine Tätigkeitsbereiche umfassen die Kulturbereiche Musik, Literatur, Architektur und Bildende Kunst. Heute hat der Kunstförderverein über 400 Mitglieder. Das weit über die Grenzen des Kreises Düren hinaus bekannte Kammermusikfestival „Spannungen“ ist das größte, jährlich stattfindende Musikprojekt des Kunstfördervereins. Ergänzt wird das Angebot durch regelmäßige Lesungen und Museumsfahrten sowie Veranstaltungen auf dem Gebiet der Architektur. Der Kunstförderverein lebt durch das ehrenamtliche Engagement seines Vorstands und der Mitwirkenden in den Arbeitskreisen sowie die finanzielle Unterstützung seiner Förderer.
SPANNUNGEN
SPANNUNGEN: MUSIK IM RWE-KRAFTWERK HEIMBACH ist als jährlich wiederkehrendes, einwöchiges Kammermusikfest jeweils in der ersten Junihälfte konzipiert. Die Konzerte werden im Wasserkraftwerk Heimbach, Deutschlands schönstem Jugendstilkraftwerk (1904), das eingebettet in die idyllische Landschaft der Rureifel liegt, veranstaltet.
Wir freuen uns, dass wir bekannt geben dürfen, dass das Kammermusikfest SPANNUNGEN im Jahr 2023 wieder statt finden wird. Das Datum steht bereits fest:
17. bis 25. Juni 2023
Wir haben die traurige Pflicht, Ihnen mitzuteilen, dass der Dürener Pianist und künstlerische Leiter des Kammermusikfestes Spannungen in Heimbach.
Lars Vogt
nach schwerer Krankheit verstorben ist.
Lars Vogt gründete 1998 das Kammermusikfest Spannungen:Musik im RWE Kraftwerk Heimbach. Das Jugendstilkraftwerk in der Eifel wurde zu einem internationalen Zentrum der Kammermusik. Das Kammermusikfest ist das größte und bedeutendste Projekt unseres Kunstfördervereins. Lars Vogt selbst zählte zu den international angesehensten Pianisten unserer Zeit. Gemeinsam mit seinen Freunden aus der Weltspitze der Solisten der klassischen Musik begeisterte er jedes Jahr im Sommer das Publikum in Heimbach.
In keinem anderen Konzerthaus erleben Musiker und Publikum gemeinsam Kammermusik so vielschichtig, lebendig und intensiv wie in den Konzerten des Kammermusikfestes Spannungen. Lars Vogt war der Spiritus Rector allabendlicher musikalisch-magischer Momente.
In der internationalen Musikszene wurde seine besondere künstlerische Leistung durch zahlreiche Preisverleihungen gewürdigt. So wurde er 2004 mit dem Echo Klassik in der Kategorie Kammermusik, 2009 mit der Silbernen Stimmgabel und 2021 mit dem Opus Klassik ausgezeichnet.
Unvergesslich wird seine letzte Aufführung auf der Heimbacher Bühne mit Christian Tetzlaff, Barbara Buntrock und Tanja Tetzlaff des Klavierquartetts Nr. 3 c-Moll op. 60 von Johannes Brahms bleiben. Obwohl seine Ärzte ihm in diesem Jahr aufgrund seines schlechten Gesundheitsstandes von einer Reise zu seinem Festival abrieten, setzte er alles daran, für die letzten Tage der Spannungen-Woche anzureisen. Bis zu dem Moment, in dem Lars Vogt die Bühne betrat, war im Saal ungewiss, ob er sich an sein Instrument setzen würde. Er brachte alle Kräfte auf, um gemeinsam mit seinen Freunden in dieser einen Aufführung dieses Werk seines geliebten Brahms voll musikalischer Intensität und einzigartiger Ausdruckskraft zum Leben zu erwecken.
Lars Vogt verstarb am 5. September 2022 im Krankenhaus in Liebe und Ruhe im Kreise seiner Familie. In den letzten Tagen seines zu kurzen Lebens wurde er herzlich von seiner Familie und seinen Freunden begleitet.
Wir trauern um einen der größten Musiker und um einen wunderbaren Menschen. Ihm gilt unser ewiger Dank für das Glück und die Freude, die er mit seinem Schaffen verbreitet hat. Für unzählige Menschen sind die Konzerte in Heimbach Höhepunkte eines jeden Jahres. Unzählige Menschen hat er für die Kammermusik begeistert. Besonders Kinder lagen ihm am Herzen.
Unser tief empfundenes Beileid gilt seinen Angehörigen und Freunden.
Mit stillem Gruß
Dr. Stefan Cuypers
Vorsitzender Kunstförderverein Kreis Düren
Dr. Hans-Joachim Güttler
Leiter Arbeitskreis Spannungen
Literatur im Kunstförderverein Kreis Düren
Was ist so wunderbar an dem Jahr 1922? Wie hat es eine junge Frau in Neuss erlebt? Worüber können wir uns noch nach hundert Jahren wundern? Und worüber haben sich die Größen der Zeit, Joyce, Proust, Virgina Woolf, aufgeregt?
Genau davon erzählt Norbert Hummelts neues Buch „1922. Wunderjahr der Worte“. Es ist eine Geschichte aus vielen Geschichten: der des „Ulysses“ von Joyce, der von Rilkes „Duineser Elegien“, der von T.S. Eliots „Waste Land“, von Kunstwerken also, die das Portal zur Moderne weit aufgestoßen haben. Erzählt werden aber auch die Geschichte der Machtergreifung von Stalin und Mussolini, die Folgen der Grippe-Epidemie und des Weltkriegs. Und es geht um die Geschichte von Norbert Hummelts Großmutter Franziska, die von der Weltgeschichte am Niederrhein nicht so viel mitbekommt. Spannend, faszinierend, mit Esprit führt Norbert Hummelts Buch Regie über die literarischen, politischen und familiären Stimmen der Zeit und schlägt eine Brücke in unsere Gegenwart.
Die Lesung ist Teil der Reihe des Kunstfördervereins Kreis Düren e.V. Der Bürgermeister der Stadt Düren Frank Peter Ullrich spricht ein Grußwort. Durch die Veranstaltung mit dem Autor, der 1962 in Neuss geboren wurde, in Köln studiert hat und als Lyriker und Übersetzer in Berlin lebt, führt der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Michael Braun.
Die Lesung findet am Sonntag, den 16.10.2022, um 11:00 Uhr auf Schloss Burgau statt. Eintrittskarten zum Preis von 10 Euro (ermäßigt 5 Euro) gibt es an der Tageskasse.